In meiner Abschlussarbeit zur „Grünen Kosmetik Pädagogik“ (2017, Gabriela Nedoma) habe ich das Thema der Herstellung von Lebensmittelkosmetik auf Basis hochwertiger regionaler Rohstoffe in Augenschein genommen und gebe daraus einen kurzen Abriss.
Die Fülle an Rohstoffen ist in unserer heutigen Konsumwelt nahezu grenzenlos. In Supermärkten sind wir ob der zahlreichen in den Regalen lagernden Produkte einer permanenten Sinnes(über)reizung ausgesetzt. Dort findet sich ein wahrer Lebensmittel-Schmelztiegel aus allen Ecken der Welt. Der Trend der weltweiten Vernetzung hat der produzierenden Lebensmittelindustrie (Anm. bis vor kurzem) Tür und Tor geöffnet. Kostengünstige und gut organisierte Lieferketten tragen ihr Übriges zur Bereitstellung der Produkte in sämtlichen Märkten bei. Wir befinden uns in einer Zeit des Luxus und doch auch wieder in einer Zeit des Mangels. Wir können jederzeit unser Bedürfnis nach Nahrung stillen, wir konsumieren exotische Früchte und Gemüsesorten mittlerweile zu Dumpingpreisen. Eine saisonal bedingte Verfügbarkeit von frischer Kost ist antizyklischer Verfügbarkeit von Lebensmitteln aus Ländern mit idealeren klimatischen Bedingungen, aus Gewächshäusern oder Gefriertruhen gewichen. Zum Mangel sei erwähnt, dass wir immer weniger von dem „Vorleben“ wissen, welches die Nahrungsmittel mit sich führen: Genetisch modifiziertes Saatgut, Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, jahrelange intensive Monokultur und folglich Überbeanspruchung der Ackerböden, vorzeitige Ernte verbunden mit chemischen Vorkehrungen, damit Obst oder Gemüse bei Lagerung und Transport nachreifen können, während sie in Frachtflugzeugen oder per Schiff über längere Distanzen unter hohem Kraftstoffverbrauch transportiert werden. Weshalb in die Ferne schweifen, liegt doch das Gute bekanntlich so nah?
Dazu angeregt, meine Einkäufe jetzt und auch zukünftig verstärkt auf meine unmittelbare Umgebung auszurichten und mehr im Zyklus der Jahreszeiten zu leben, habe ich mein Interesse an Regionalität schriftlich ausgearbeitet. Mehr noch, ich habe dieses Prinzip mit meiner Kosmetikleidenschaft verknüpft und Möglichkeiten ausgearbeitet, wie Grüne Kosmetik aus regionalen Erzeugnissen alternativ hergestellt werden kann. Grüne Kosmetik ist die Herstellung von Kosmetik aus Lebensmitteln und Wildkräutern und bedient sich einer langen geschichtlichen Tradition.
Die in der Grünen Kosmetik verwendeten Rohstoffgruppen regionaler Erzeuger habe ich aus meiner Umgebung, das heißt Steyr, Steyr-Land und teils auch unmittelbar angrenzendes Niederösterreich, systematisch aufgearbeitet. Ab-Hof-Verkäufe, Verkauf auf Bauernmärkten, Online-Shops habe ich durchleuchtet, die Ergebnisse daraus mündeten in mein Abschlusswerk. Die Gesamtresultate bilden nun einen Teil meines Kursangebotes „Grüne Kosmetik regional herstellen“.
Das nächste Webinar zu diesem Thema findet am 14. Mai von 18h00-20h00 in Kooperation mit der Akademie Kinesiologiebewegt statt.
